LAFU-Powerranking: Alle drei Teile online!
Die ersten drei Spieltage in der Kreisliga sind schon wieder passé. Wer ist gut aus den Startlöchern gekommen? Wer hat Probleme? LAFU prophezeit die Abschlusstabelle der Kreisliga 2016/2017 anhand des beliebten Powerrankings.
1. TSV Heidenau (6:2 gegen Borstel; 2:0 in Welle)
Ebenso wie der VfL Jesteburg im vergangenen Sommer, konnte auch der TSV Heidenau die allermeisten Leistungsträger trotz des Abstiegs aus der Bezirksliga Lüneburg 2 halten. Einzig Cenk Akbulak verließ die Blau/Weißen und schloss sich der zweiten Mannschaft des HEBC in Hamburg an. Ein extrem schwerwiegender Verlust, war Akbulak doch noch beser Torschütze im Abstiegsjahr und sorgte mit seinen Flankenläufen auf der rechten Bahn für stetige Gefahr. Dennoch: Spieler wie Martin Evers, Stephan Ronge, Lennart Strate oder Jens Riechert blieben dem TSV treu und unterstrichen damit die Ambitionen, die der Verein auch weiterhin hegt. Eben diese Ambitionen wurden auch in den ersten beiden Ligaspielen deutlich: Nachdem man gegen die Reserve des MTV Borstel-Sangenstedt nur schwer ins Spiel kam, zerlegte man die Gäste in der zweiten Halbzeit nach allen Regeln der Kunst und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Und auch im zweiten Spiel – gegen den TV Welle – konnte man überzeugen und landete den nächsten Dreier. TSV-Coach Rüdiger Meyer steht seit Jahren für Kontinuität auf der Trainerposition. Der erfahrene Übungsleister schafft es immer wieder, eine homogene Truppe zu formen, die spielerische Defizite mit einem enormen Kampfgeist wett machen kann. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der TSV ein unbequemer Gegner ist, den man nicht mal eben so schlagen kann. Die körperbetonte Spielweise ist ein hohes Gut, welches in Heidenau sicherlich auch weiterhin bewahrt wird. Unterm Strich spricht außer der Abgang von Akbulak eigentlich sehr wenig gegen eine sehr gute Platzierung für den TSV. Da es allen anderen Favoriten etwas an Erfahrung und Konstanz fehlt, ist eine Einstufung des TSV Heidenau auf Platz 1 durchaus gerechtfertigt.
2. VfL Jesteburg (3:0 gegen Buchholz; 2:2 in Egestorf)
Der amtierende Pokalsieger musste im Sommer zwei ganz bittere Abgänge verkraften: Kapitän Stefan Lesic zog es berufsbedingt nach Wien. Zudem konnte Spielmacher Cedric Fuß dem Angebot vom TSV Buchholz 08 nicht widerstehen und schnürt seine Stiefel fortan in der Oberliga. Um die Abgänge adäquat zu ersetzen, wurde der VfL auf dem Transfermarkt aktiv und konnte einige interessante Neuzugänge für sich gewinnen: Der junge Felix Neubert (Jahrgang 1997) entwickelte sich dabei im Laufe der Vorbereitung ebenso zum Stammspieler wie Herrisi Maduidi. Beide Spieler stießen vom MTV Hanstedt zu den Rüsselkäfern. Ein anderer Spieler, der in der Rückrunde der vergangenen Saison noch nicht so auftrumpfen konnte, spielt sich aktuell in den Fokus: Marc Behrens wechselte bereits zum 01.01.2016 vom FSV Tostedt ans alte Moor und zeigte jetzt zum Saisonstart seine Qualitäten. Als Joker traf er in beiden Spielen bereits drei Mal – und das in gerade mal 73 Minuten Spielzeit. Insgesamt ist der VfL also wieder einmal mit einer blutjungen Truppe am Start, die nur so vor Talent strotzt. Es wird entscheidend sein, wie Coach Daniel Fohsack diesen gut besetzten Kader moderieren und die jungen Spieler weiterentwickeln kann. In der vergangenen Saison erlaubte man sich zu lang andauernde Schwächeperioden, so dass am Ende „nur“ Platz 3 heraussprang. Es ist davon auszugehen, dass die jungen aber gleichzeitig schon im Herrenfussball etablierten Spieler wie Niklas Behle, Nick Neder, Hendrik Klumb oder Frerik-Jonas Voskors nun den nächsten Entwicklungsschritt machen. Dies wird mutmaßlich dazu führen, dass der VfL bis zum Schluss um die Meisterschaft mitspielen kann.
3. MTV Egestorf (4:1 in Maschen, 2:2 gegen Jesteburg, 3:0 gegen Estetal)
Bereits im Sommer 2015 fragte man sich im Umfeld der Kreisliga, wie der MTV Egestorf überhaupt in die 1. Kreisklasse absteigen konnte. Nach einer beispiellosen Pechsträhne in der Rückrunde musste der schwere Gang in die undankbare Spielklasse angetreten werden. Doch der damalige MTV-Coach Michi Kruse zog die richtigen Schlüsse und korrigierte den entstandenen Schaden umgehend. Nach einer starken Saison, die auf Platz 3 endete, konnte man den direkten Wiederaufstieg feiern. Im Sommer nun die Zäsur. Der im Landkreis bestens bekannte Felix Beck, seines Zeichens B-Lizenz Inhaber, übernahm die intakte Mannschaft von Kruse und konnte darüber hinaus noch hochkarätige Neuzugänge an Land ziehen. Unter anderem kehrte Defensivspezialist Lukas Lübberstedt zurück. Aber auch Lucas Meyer (von der SG SaGA) oder Arne Weselmann (vom TSV Auetal) fügen der jungen Mannschaft nochmal deutlich mehr Qualität zu. So war es eigentlich gar nicht mehr verwunderlich, dass der MTV als Aufsteiger direkt an die Spitze der Tabelle durchstartete. Nach einem Pflichtsieg in Maschen konnte die Beck-Equipe auch gegen den VfL Jesteburg punkten und darüber hinaus den SG Estetal auf heimischer Anlange vom Platz fegen. In Egestorf ist eine spannende Mischung aus jungen, hungrigen Akteuren und erfahrenen, stabilen Recken entstanden. MTV-Trainer Felix Beck lässt die Mannschaft dabei betont offensiv spielen, ohne aber die defensive Ordnung zu vernachlässigen. Die Euphorie rund um den Aufstieg und den gelungenen Start könnte ein entscheidender Faktor für den weiteren Verlauf der Saison werden. Wenn die gute Stimmung trotz des riesigen Kaders beibehalten werden kann, dann ist für die Rot/Schwarzen in dieser Saison alles möglich. Ein Platz im Mittelfeld wäre sicherlich kein Drama für den Aufsteiger. LAFU geht aber weiter und prognostiziert dem MTV Egestorf eine Platzierung im ganz vorderen Bereich der Tabelle.
4. MTV Luhdorf-Roydorf (0:1 gegen Nenndorf, 1:2 in Fleestedt)
Während der MTV im Pokal glänzen konnte und unter anderem den Titelverteidiger aus Jesteburg aus dem Wettbewerb beförderte, liefen die ersten beiden Spiele in der Liga ganz und gar nicht nach Wunsch. Nachdem man zunächst äußerst unglücklich und nach einer starken Leistung gegen den TuS Nenndorf verlor, ging auch das zweite Saisonspiel verloren – und zwar mit einem bitteren Beigeschmack. Nicht nur, dass der TuS Fleestedt eine frühe Führung der Gäste noch umbiegen konnte. Zu allem Überfluss sah Flügelflitzer Leo Barnstedt auch noch die Rote Karte und wird der Mannschaft einige Wochen nicht helfen können. Rein personell ist das allerdings kein großes Problem. Denn MTV-Coach Fehling verfügt über einen exzellenten Kader, der im Sommer mit Neuzugängen wie Andy Bartsch und Mika Kraßmann extrem hochkarätig aufgebessert wurde. Einziger wirklich bitterer Abgang war Ali Hamade, der sich dem Nachbarn vom MTV Borstel-Sangenstedt anschloss. Somit fehlt ein richtig klassischer Mittelstürmer im Aufgebot, der viele Tore garantiert. Das ist allerdings ein kleines Übel, wenn man bedenkt, dass man mit Kraßmann, Franz Klaus, den Illmann-Brüdern oder auch „Kalle“ Randel etliche torgefährliche Akteure in den eigenen Reihen hat. Die Probleme beim MTV liegen aber ebenso auf der Hand: Bereits in der letzten Saison präsentierte man sich viel zu unkonstant – und vor allem auch zu undiszipliniert. Die äußerst talentierte Mannschaft lässt sich viel zu häufig von äußeren Einflüssen – z.B. dem jeweiligen Gegner oder dem Schiedsrichter – beeinflussen und bringt in der Folge das zweifellos vorhandene Potenzial nicht mehr auf den Platz. Wenn hier ein Turnaround gelingt, wird der MTV nicht mehr lange im unteren Mittelfeld der Liga herumkrebsen. Die Mannschaft ist auf dem Papier in der Lage, um die Meisterschaft mitzuspielen. Aufgrund der fehlenden Konstanz in einigen Bereichen wird es mutmaßlich trotzdem nur zu einem Platz im engsten Verfolgerfeld der Spitze reichen.
5. TuS Nenndorf (2:1 in Luhdorf; 1:0 gegen Este; 2:0 in Neu-Wulmstorf; 2:2 gegen Rosengarten)
Trotz dem ganz bitteren Pokal-Aus gegen den Erzrivalen aus dem Staatsforst, hat der TuS Nenndorf einen doch überraschend starken Start in der Kreisliga hingelegt. Mit dem zweiten Derby innerhalb weniger Wochen eingerechnet, steht die Werth-Elf aktuell bei starken 10 Punkten aus vier Spielen. Ein ganz wichtiger Faktor dafür ist es die grundsolide Defensive, welche in der Liga bereits zwei Mal zu Null spielen konnte. Abgerundet wird der gute Abwehr-Eindruck von einem starken Keeper – Christoph Werth steht hier für Kreisliga-Spitzenqualität. Im Sommer hat sich am Vaneser Grund traditionell sehr wenig auf dem Spielermarkt getan. Einzig der Abgang von Paul-Hendrik Willmann riss eine Lücke in das Gefüge. Der letztjährige Stammspieler (13 Einsätze) hat den Landkreis studienbedingt verlassen. Dafür konnte mit Benjamin Kozika ein neuer Mann an Land gezogen werden, der ein wenig mehr Breite in den Kader bringt. Auch in dieser Saison wird beim TuS wieder enorm viel davon abhängen, wie Max Schrader und Brian Kröger in der Offensive die Fäden ziehen können. Letztgenannter hatte in der vergangenen Saison immer wieder mit teils schweren Blessuren zu kämpfen. Bleibt Kröger über einen längeren Zeitraum fit, gehört er auf der offensiven Außenbahn zum Besten, was die Kreisliga zu bieten hat. Gleiches gilt für Co-Kapitän Schrader, der im Zentrum des Spiels viel Verantwortung trägt. Als Fazit kann festgehalten werden, dass in Nenndorf eine gewachsene Mannschaft an den Start geht, die im Sommer ganz wenige Veränderungen über sich ergehen lassen musste. Wenn die Leistungsträfer fit bleiben und die Disziplin – wie von Altemeister Uwe Werth gewünscht – verbessert werden kann, dann wird der TuS ein gehöriges Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden können. Aufgrund der nicht allzu hohen Leistungsdichte im Kader wird es am Ende allerdings mutmaßlich nur zu einem guten Platz im ersten Drittel reichen.
6. SV Bendestorf (3:5 in Este; 5:3 gegen Neu-Wulmstorf; 4:2 in Rosengarten)
Der SV Bendestorf zeigte gleich an den ersten drei Spieltagen, dass man gewillt ist, für Spektakel in der Kreisliga zu sorgen. Unfassbare 22 (!) Tore fielen bisher, wenn der SVB am Spiel beteiligt war. Besonders erfreulich für SVB-Coach Paddy Hohnschild: Zwei der drei Spiele konnte man für sich entscheiden. Gerade im kleinen Derby gegen den FC Rosengarten zeigte man dabei eine ganz starke Vorstellung und sicherte sich mit einer brillanten zweiten Halbzeit die verdienten drei Punkte. Die Offensive um Paul Döring, Tim Roß, Tim Dohnke und Norman Sasse genügt mit Sicherheit allerhöchsten Kreisliga-Ansprüchen. Doch wie in den vergangenen Jahren zu beobachten war, hat der SVB auch zuverlässig ein sportliches Tal zu durchschreiten, was meistens zu lange andauert, um die vorderen Plätze attackieren zu können. Konstanz ist hier das Stichwort. Diese soll nach Möglichkeit nun auch endlich im Tor vorherrschen. In der vergangenen Serie musste Altmeister Olaf Langer – der schon bei den Senioren spielberechtigt ist – viel zu häufig zwischen den Pfosten aushelfen, da sich die jüngeren Kollegen oftmals schwer verletzten. Nun kam im Juli mit Jan Hasenbanck ein neuer Keeper vom TSV Buchholz 08, der sich mit Gianmarco Kaminski und Jungspund Justus Albers (vormals Buchholzer FC) um den Status der Nummer 1 im Kasten streiten soll. Dafür musste man mit Alex Ullrich (zum FC Rosengarten) und John Koop (studienbedingt zum TSV Bardowick) aber auch zwei ganz schmerzhafte Abgänge verkraften, die einen tiefen Riss im Mannschaftsgefüge hinterlassen. Dennoch: Der SVB kann seit Jahren auf die gleichen Kräfte vertrauen, hat mit Hohnschildt einen Coach, der die Liga aus dem Effeff kennt und mit Ligaobmann „Ralle“ König einen Tausendsassa, der viele Baustellen rund um die Mannschaft schließen kann. Nach menschlichem Ermessen müsste es beim SVB so laufen, wie die letzten Jahre auch: Siegesserien wechseln sich mit durchwachsenen Auftritten ab, sodass am Ende ein solider Tabellenplatz im oberen Mittelfeld herausspringt.
7. FC Rosengarten (3:2 gegen Maschen; 1:3 in Estetal; 2:4 gegen Bendestorf)
Der FCR blickt auf eine wechselhafte Saison zurück, die im Staatsforst keinesfalls für vollste Zufriedenheit gesorgt hat. Mit großen Ambitionen gestartet, konnte man den eigenen Ansprüchen nicht wirklich gerecht werden. FCR-Coach Schlünß reagierte im Sommer und verpflichtete zahlreiche neue Spieler – vor allem vom HTB aus dem Süden Hamburgs. Dazu kommen vielversprechende Talente, die aus der vereinseigenen U19 herangeführt werden sollen. Die A-Jugend wird ironischerweise von Freddy Stadtler trainiert, der selbst auch in der Kreisliga aktiv ist – und zwar beim Erzfeind aus Nenndorf. Auf der Abgangsseite gab es ebenfalls viel Bewegung. Alte Haudegen wie Niels Niemeyer, aber auch jüngere Stammspieler wie Tobias Grube und Robin Glade suchten neue Herausforderungen und kehrten dem FCR den Rücken zu. Ebenso wie Fabi Bartels, der als Co-Trainer und gute Seele viele Dinge anschob. Dafür konnte mit Andre Schierz nicht nur ein Namensvetter, sondern auch ein neuer Assistent für Schlünß gefunden werden. Nun gilt es, sich neu zu sortieren und dann anzugreifen. Das dieser Prozess auch Zeit erfordert, kann man anhand des wackeligen Starts schon deutlich ablesen. Mit zwei Niederlagen aus drei Spielen stehen die Männer aus dem Staatsforst im unteren Mittelfeld der Tabelle und müssen nun verlorenen Boden wieder gutmachen. Das wird gelingen. Ob man allerdings viel mehr als eine Saison in sicheren Tabellen-Gefilden realisieren kann, hängt entscheidend davon ab, wie schnell die Neuzugänge die Spielidee von Schlünß adaptieren können. Darüber hinaus ist ein gesunder Lukas Krause im Sturm ein Faustpfand, welches der FCR benötigt, um höheren Ansprüchen gerecht zu werden.
8. TuS Fleestedt (3:2 in Borstel; 2:1 gegen Luhdorf)
Eine der Überraschungsmannschaften der ersten Spieltage ist der TuS Fleestedt. Die Kühner-Mannen drehten sowohl das Spiel im Heidlandsweg gegen die Zweitvertretung aus Borstel-Sangenstedt, als auch die Partie gegen den MTV Luhdorf-Roydorf. Und das trotz – fast schon traditionell – vielen und schwerwiegenden Verletzungen in der Vorbereitung (u.a. Kral, Melingkat). Dabei ging es in diesem Sommer beim TuS eigentlich gar nicht um Beine. Sondern um Steine. Das neue Sportzentrum im Mühlenweg ist ein Meilenstein in der langen Vereinshistorie und stellt eine der mondernsten Spielstätten im Landkreis dar. Aber auch personell gab es kleine Justierungen, die im Kader vorgenommen wurden. Auf der Abgangsseite war dabei ein besonders schmerzlicher Verlust zu beklagen: Stammkeeper Ole Blohm wechselte zum ungeliebten Nachbarn nach Maschen und kehrte damit zu seinem Heimatverein zurück. Diese Lücke soll von einem Duo geschlossen werden: Vorerst agiert Markus Malczak aus der eigenen 3. Herren als neue Nummer 1. Dahinter wird mit Nick Maack ein junger Keeper aus der vereinseigenen U19 behutsam aufgebaut. Darüber hinaus konnte man aber auch auf dem Feldspieler-Markt zwei vielversprechende Neuzugänge für sich gewinnen: Benjamin Kirchhoff vom TSV Over-Bullenhausen hat bereits nachgewiesen, dass er im Sturm eine Verstärkung darstellt. Zudem konnte man – nach einigen gescheiterten Anläufen – nun auch Tim Hupfer endgültig das Schwarz/Rote-Trikot überstreifen. Der vielseitig einsetzbare Linksfuß kann ebenfalls als Upgrade für den Kader angesehen werden. Fazit: Der TuS ist gut gestartet – und gut aufgestellt für die Zukunft. Sowohl die neue Anlage, als auch der ausgeglichene Kader sprechen für eine sorgenfreie Saison im Tabellen-Mittelfeld. Bedeutend mehr ist nur dann drin, wenn alle Leistungsträger über einen längeren Zeitraum fit bleiben.
9. FC Este (5:3 gegen Bendestorf; 0:1 in Nenndorf)
Der FC Este ist wohl die Mannschaft in der Kreisliga, welche am meisten von einem einzigen Spieler abhängig ist. Leon Oelkers bürgt alleine mit seinem Familiennamen schon für Tore. Im letzten Jahr waren es deren 21 – in gerade mal 1486 Spielminuten. Für die Statistikfreunde: Dass bedeutet, dass Oelkers alle 71 Minuten ins Schwarze trifft. Der Mittelstürmer bringt mit seiner Physis und Geschwindigkeit eine Menge mit, um dieses Jahr in der Torjägerkanone wieder ein entscheidendes Wörtchen mitzureden. Wie man an den Spielminuten allerdings ablesen kann, hat der Blondschopf auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und steht daher quasi nie konstant zur Verfügung. Dafür hat FC-Coach Dennis Ropers aber auch andere interessante Akteure zur Verfügung, die notfalls in die Bresche springen können: Jendrik Hofmann und Marcel Kehrer beispielsweise sorgen im Zentrum für eine enorm hohe Qualität im Aufbauspiel. Dafür hat mit Marvin Koller ein extrem schneller Flügelflitzer vorerst eine Fußballpause eingelegt und steht nur sporadisch für Einsätze bereit. Insgesamt aber blieb der Kader nahezu unverändert. Daher sollte auch die jetzt angelaufene Saison wieder ähnlich laufen, wie die vergangene Serie. Der FC stellt eine Mannschaft, die im Mittelfeld der Liga quasi jeden Platz belegen kann. Fällt Oelkers über einen längeren Zeitraum aus, kann das auch bedeuten, dass man sich mit dem Abstiegskampf anfreunden muss. Bleibt der Torjäger fit, könnte man sogar ins vordere Drittel springen und einen neuerlichen Entwicklungsschritt in Angriff nehmen. Exemplarisch dafür stehen die ersten beiden Saisonspiele: Mit Oelkers sorgte man beim 5:3-Sieg gegen den SV Bendestorf für ein Spektakel. Ohne Oelkers musste man dann in Nenndorf antreten. Ergebnis: Eine 0:1-Niederlage.
10. SG Estetal (1:5 in Neu-Wulmstorf; 3:1 gegen Rosengarten; 0:3 in Egestorf)
Bei der SG verlief der Sommer eigentlich so, wie man es erwartet hatte: Ruhig. Traditionell verändert sich der Kader in der Königstraße über die warmen Monate hinweg nicht maßgeblich. Auch dieses Jahr stießen mit Lukas Müller und Martin Stapel nur zwei echte Neuzugänge zum Team. Dafür beendeten mit Jannis Hauschild und Frederik-Sebastian Völtz zwei Akteure ihre aktive Karriere. Gecoacht wird die äußerst erfahrene Truppe auch weiterhin von Hauke Lührsen, der mit Sohnemann Bo-Lasse auch in der Saison 2016/2017 über einen der besten klassischen Spielmacher in der Liga verfügt. Prunkstück ist wie in der vergangenen Serie aber definitiv die Defensive um SG-Keeper Jan Hendrik Glade. Der bärenstarke Schlussmann kann sich in den allermeisten Fällen auf seine Vorderleute verlassen. Insgesamt verteidigen die Grün/Schwarzen äußerst kompakt und lassen wenige Hochkaräter des Gegners zu. Entscheidend dafür ist natürlich die Eingespieltheit, welche durch das jahrelange Zusammenbleiben der Mannschaft garantiert wird. Zu achten gilt es im offensiven Bereich auf Tom Künzer, der 2015/2016 insgesamt 14 Tore erzielte und sich damit sogar eine Nominierung für die LAFU-Allstarelf verdiente. Mutmaßlich wird die Lührsen-Elf in dieser Saison keine entscheidende Rolle im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga spielen. Auch eine Wiederholung der Platzierung vom Vorjahr erscheint aufgrund der starken Konkurrenz aktuell eher utopisch. Somit ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld ein realistisches Szenario.
11. TV Welle (4:1 in Buchholz; 0:2 gegen Heidenau; 3:3 in Borstel)
Der TV Welle kann nach dem souveränen Aufstieg in die Kreisliga auch an den ersten drei Spieltagen positiv überraschen und steht aktuell bei vier Zählern. Es spricht einiges dafür, dass das Punktekonto auch in den kommenden Wochen und Monaten noch weiter aufgestockt wird, sodass der Turnverein am Ende nicht wirklich in Abstiegsnöte geraten sollte. Dafür spricht in aller erster Linie eine junge, aber dennoch eingespielte Mannschaft, die seit Jahren in nahezu identischer Besetzung zusammenspielt und sich – ähnlich wie der BFC – von der 2. Kreisklasse in die Kreisliga hochgespielt hat. Der beschwerliche Weg durch die knallharten, unteren Spielklassen kann für die Rot/Weißen nun ein nicht zu unterschätzendes Faustpfand sein. Was die Mannschaft aus dem Süd-Westen des Landkreises vom BFC unterscheidet ist die Tatsache, dass quasi alle Leistungsträger ausnahmslos gehalten werden konnten. Gerade im offensiven Bereich ist man mit Albert, Eisenberg, Bostelmann und Hansen überragend aufgestellt. Das Markenzeichen im Spiel des TV – welches vor allem im ersten Saisonspiel bei den Buchholzern sichtbar wurde – ist das rasante Umschaltspiel. Bei der Vielzahl an schnellen und wendigen Spielern ist diese taktische Herangehensweise sicherlich nicht verkehrt. Wenn die konterstarke Truppe nun noch effektiver in der Chancenverwertung wird, ist sogar eine noch bessere Platzierung möglich. Dennoch wäre auch ein elfter Platz ein achtbares Ergebnis für die erste Saison nach dem Aufstieg. Dieser wird nach unserer Einschätzung mindestens erreicht.
12. TVV Neu-Wulmstorf (5:1 gegen Estetal; 3:5 in Benstorf; 0:2 gegen Nenndorf)
Der TVV Neu-Wulmstorf geht ebenfalls mit einem neuen Trainer an den Start. Allerdings kam die Berufung von Marco Spangenberg, der gleichzeitig auch seine U17 in der Landesliga weitertrainieren wird, doch sehr überraschend zustande. So hatte „Buddy“ Saclik den TVV im letzten Jahr auf einen hervorragenden zweiten Platz geführt und war in der Relegation erst im entscheidenden Spiel gegen den TuS Eschede unterlegen. Die Niederlage bedeutete den Verbleib in der Kreisliga – und das Ende der Tätigkeit von Saclik. Denn nur wenige Tage nach der bitteren Niederlage verkündete der TVV auf seiner Facebook-Seite, dass die Mannschaft nicht mehr vollends hinter Saclik steht und dieser dementsprechend seinen Hut nehmen muss. Eine unschöne Überraschung für den C-Lizenz Inhaber, der mit sich und seiner Arbeit eigentlich im Reinen war. Neben dem Trainer verließen mit Erik Kersten (TSV Buchholz 08) und Kevin Genske (FC Süderelbe) auch zwei absolute Leistungsträger die „Roten Teufel“. Mit vielen Neuzugängen aus der eigenen Jugend und den eigenen Herrenmannschaften soll nun ein solides Übergangsjahr gespielt werden. Das dies nicht völlig verkehrsberuhigt ablaufen wird, liegt auf der Hand. Neben Genske und Kersten legten auch langjährige Stamm- bzw. Führungsspieler wie Marco und Dennis Baars, Paul Weise und Pascal Beyer eine Fußballpause ein oder beendeten sogar ihre Amateurfußball-Laufbahn. Es wird spannend zu sehen sein, wie Spangenberg den Spagat zwischen seiner ambitionierten Jugendmannschaft und der neu formierten Herrenmannschaft bewältigen kann. Der TVV muss sich 2016/2017 wohl mit neuen Tabellenregionen anfreunden. Schon der Saisonstart zeigte, dass noch eine Menge Sand im Getriebe steckt. Zwar kehren in naher Zukunft einige längerfristig ausgefallene Leistungsträger zurück. Das bedeutet aber nicht, dass die Bassentaler wie in den vergangenen Jahren auch um die vorderen Plätze mitspielen können. In einem Jahr der Konsolidierung wäre der sichere Klassenerhalt ein guter Grundstein. Dieser wird am Ende knapp gelingen.
13. Buchholzer FC (1:4 gegen Welle; 0:3 in Jesteburg; 1:0 gegen Maschen II)
Der BFC musste im Sommer ebenfalls große Einschnitte in Kauf nehmen. In aller erster Linie zu nennen ist der langjährige Coach Bouba, der nach drei Aufstiegen in Folge den Platz an der Seitenlinie frei machte. Der 45-Jährige A-Lizenz Inhaber hinterließ eine große Lücke, die nun von seinem vorherigen Assistenten Markus „Maggi“ Hehr geschlossen werden soll. Der ebenfalls bestens ausgebildete Trainer musste allerdings gleich zwei ganz üble, personelle Rückschläge verkraften: Topscorer Glenn Lentvogt und Kapitän Jakob Nordlohne verabschiedeten sich zum Stadtrivalen und großen Nachbarn TSV Buchholz 08 in die Oberliga. Ein großer Malus, wenn man bedenkt, dass die Mannschaft auch generell ein sehr junges Durchschnittsalter hat und dementsprechend wenig bis keine Kreisliga-Erfahrung mitbringt. Nachdem man im ersten Spiel gegen Welle zunächst die bessere Mannschaft war, ließ man sich ab Mitte der ersten Hälfte etwas naiv auskontern und musste am Ende eine schwere Niederlage einstecken. Die Niederlage in Jesteburg hingegen war einkalkuliert. Am vergangenen Wochenende gelang nun der erlösende erste Heimsieg gegen die Zweitvertretung aus Maschen. Insgesamt wird es ein schweres Jahr für den BFC. Die Last im Offensivbereich liegt vor allem auf dem dribbelstarken Melvin Krolikowski und dem Wandspieler Eike Nobis, der in der 1. Kreisklasse eine herausragende Rolle im Offensivspiel einnahm. Ob die junge Mannschaft den gesteigerten Anforderungen gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Dank der jahrelangen Aufbauarbeit von Abdoul Bouba stellen die Nordheidjer eine eingespielte Mannschaft dar, die nun neue Impulse von Markus Hehr erfährt. Wenn dieser Input angenommen wird und die offensiven Leistungsträger fit bleiben, dann ist der Klassenerhalt keinesfalls utopisch. Dennoch wird es für den jungen Verein ein harter Gang.
14. MTV Borstel-Sangenstedt II (2:6 in Heidenau, 2:3 gegen Fleestedt, 3:3 gegen Welle)
Fast schon traditionell findet sich die eben angesprochenene zweite Mannschaft aus dem Heidlandsweg auf einem Abstiegsplatz im Powerranking wieder. Fast schon traditionell kann die Reserve vom Habichtshorst LAFU aber auch eines Besseren belehren. In den vergangenen beiden Jahren wurde der Klassenerhalt in der Kreisliga Harburg jedenfalls relativ früh gesichert. Während 2014/2015, im Jahr nach dem Aufstieg, jedoch noch ein starker 9. Platz zu Buche stand, rutschte man aufgrund einer katastrophalen Rückrunde 2015/2016 im Abschlusstableau noch auf Platz 12 ab. In diesem Sommer gab es nun die Zäsur. Einer der beiden verantwortlichen Trainer, Lars Weiß, verabschiedete sich zum MTV Handorf in die 1. Kreisklasse nach Lüneburg. So verblieb René Schrader als Trainer und konnte mit Ansgar Bender einen neuen Mann an seiner Seite gewinnen, der vor allem im taktischen Bereich eine Bereicherung darstellen soll. Problematisch stellt sich allerdings dar, dass mit Marco Schmidt (der sich inzwischen schwer am Knie verletzt hat) und Tino Sommer die Leistungsträger schlechthin in die 1. Herren gewechselt sind. Diesen Aderlass konnte man naturgemäß nur schwerlich verkraften. Zwar kamen aus der U19, die immerhin in der Landesliga Erfahrungen gesammelt hat, einige junge Spieler mit viel Potenzial dazu. Diese müssen allerdings erst an das raue Klima in der Kreisliga gewöhnt werden. Ein schwieriger Start war daher einkalkuliert worden. Und eben dieser trat auch ein. Nachdem man sich in Heidenau eine Halbzeit prächtig verkaufte, musste man in der zweiten Spielhälfte einen Einbruch verzeichnen, der eine saftige Niederlage einleitete. Gegen den TuS Fleestedt verlor man hingegen unglücklich. Nun konnte – erneut in einem Heimspiel – immerhin der erste Punkt der Saison eingefahren werden. Die drei ersten Spiele zeigen: Offensiv ist der jungen und unbekümmerten Mannschaft einiges zuzutrauen. Mit Brian Fernando, Daniel Macknow und auch Jonas Schildt hat man hier vielversprechendes Potenzial dazu bekommen. Das Hauptaugenmerk wird nun aber mutmaßlich der Defensive gelten, die in den ersten drei Spielen bereits 12 (!) Gegentore zuließ. Nur wenn Kapitän und Spielmacher Hendrik „Henni“ Pagels konsequent fit bleibt, die 1. Herren konstant gute Spieler schickt und die defensive Stabilität hergestellt werden kann, hat die Mannschaft um Schrader/Bender eine realistische Chance auf den Klassenerhalt.
15. VfL Maschen II (2:3 beim FC Rosengarten; 1:4 gegen Egestorf; 0:1 in Buchholz)
Dass es für die Zweitvertretung aus Maschen eine schwere Saison werden würde, war den Machern wohl schon in der Winterpause der letzten Saison klar. Damals wechselten mit Landowski, Ruminski, P. Hupfer und Meyer gleich vier Leistungsträger in die erste Herren, die seitdem von Marinus Bester trainiert wurde. Der Coach mit Bundesliga-Vergangenheit krempelte den Herrenbereich auch in diesem Sommer weiter nach seinen Vorstellungen um und zog quasi alle Leistungsträger mit Maschener Vergangenheit aus den anderen Mannschaften in die Ligamannschaft hoch. Dafür wurden Spieler abgegeben, deren Identifikationswerte mit dem VfL nicht sonderlich hoch waren. Der Preis dafür: In Maschen gibt es seit diesem Sommer nur noch zwei Herrenmannschaften. Und vor allem die Reserve hat schwer zu kämpfen. Während die Niederlage beim FC Rosengarten noch relativ glimpflich ausfiel, gab es gegen den MTV Egestorf auf heimischer Anlage eine richtige Packung. Coach Jörg Fabisch betonte bereits im Rahmen der LAFU-Saisonvorschau, dass man absolut auf die 1. Herren angewiesen sei, um den Ligaerhalt überhaupt ins Auge fassen zu können. Dieser wird angesichts des 0-Punkte-Starts ein richtiger Drahtseilakt. Vor allem die ganz jungen Spieler aus der eigenen Jugend müssen quasi sofort funktionieren, damit Platz 12 angepeilt werden kann. Es gibt nicht den einen Hoffnungsträger in der Mannschaft, sondern ein blutjunges Kollektiv, welches sich am besten noch im Laufe der Hinrunde mit der Kreisliga arrangieren muss. Dazu muss man bei der Zweiten hoffen, dass in der ersten Mannschaft keine Spieler längerfristig ausfallen. Nur dann wäre Bester in der Lage, der Reserve mit Spielern aus seiner Mannschaft auszuhelfen. Stand jetzt spricht trotzdem wirklich sehr wenig für einen Klassenverbleib des VfL. Aber Achtung: Im allersten Powerranking überhaupt bei LAFU, im Sommer 2014, wurde die Zweitvertretung aus Borstel-Sangenstedt ebenfalls auf dem letzten Platz eingeordnet. Das Ende vom Lied: Platz 9 und eine sorgenfreie Saison.
Vorschau: Derby am Abend.
Am Abend steht erneut das prestigeträchtige Derby zwischen dem TuS Nenndorf und dem FC Rosengarten an. Im Pokal setzte sich an selber Stelle vor etwas mehr als einer Woche die Schlünß-Elf aus dem Rosengarten knapp im Elfmeterschießen durch. Überhaupt zog die Werth-Elf zuletzt des Öfteren den Kürzeren. Dies soll sich nun ändern aus Sicht der Hausherren. Für den TuS Nenndorf spricht in jedem Fall die aktuelle Ligaform. Während der FC Rosengarten den eigenen Ansprüchen nach zuletzt zwei Pleiten schon wieder hinterläuft, legten Schrader & Co. einen perfekten Ligastart hin. Drei Spiele, drei Siege so die beeindruckende Serie der Werth-Elf gegen mitunter starke Gegner. Beim FCR dagegen läuft es mit Ausnahme vom Pokaltriumph alles andere als rund. Der VfL Maschen II wurde zwar zum Auftakt geschlagen, danach folgten allerdings klare Niederlagen gegen Estetal und zuletzt Bendestorf. Auf dem Papier sind die Hausherren am Abend daher klarer Favorit. Nichtsdestotrotz haben Derbyfights immer ihren eigenen Charakter - es wird sicherlich ein spannendes Spiel. So oder so, ein Besuch in Nenndorf lohnt sich bestimmt...