Maschen gewinnt turbulentes Derby gegen die SG
12.10.2018
VfL Maschen
SG Scharmbeck-Pattensen/Ashausen
2 - 1
(1 - 1)
VfL Maschen:
Dennis Tiedemann,
Leon-Philipp Krumm,
Marcel Kopmann,
Kandal Kaval ( 82.
),
Phil Hupfer,
Hasan-Veli Kaval ,
Torben Völz,
Tom Meyer,
Gerrit Poppen ( 50.
),
Hendrik Golke ( 87.
),
Yasar Sahin ,
Philipp Zander (
) (50.
) ( 90.
),
Fabio Ebert (2.) (82.
),
Maik Rausch (87.
)
Trainer:
Mustafa Zulfic
SG Scharmbeck-Pattensen/Ashausen:
Paul Petersen,
Fernando Diener ,
Jannik Teege,
Yannick Hinsch,
Felix Zabiensky ( 46.
),
David Preusse,
Sascha Damm,
Yannick Rathje,
Dzenan Derlek,
Dominik Greßmann (
) ( 90.
),
Merlin Freitag ,
Sven Petersen (46.
)
Trainer:
Jörn Rathje
Tore:
0-1
Merlin Freitag
(30.),
1-1
Yasar Sahin
(43.),
2-1
Philipp Zander
(74.)
Schiedsrichter: Schams Golzari
Bes. Vork.: Rote Karte Zander (VfL Maschen / 90. Minute / grobes Foulspiel); Rote Karte Greßmann (SG Scharmbeck-Pattensen / 90. Minute / Tätlichkeit)
Der Spielbericht wird präsentiert von:
(DS) Freitags-Fluchtlicht-Derby in Maschen hieß es, der heimische VfL lud die SG Scharmbeck-Pattensen zum Tanz. In einer wirklich umkämpften Partie war am Ende der Ausgang völlig nebensächlich...
Die Hausherren mussten auf sieben Spieler verzichten, so dass drei Spieler aus der Reserve hochgezogen werden mussten und Leon Krumm als Linksverteidiger ins Feuer geworfen wurde. Bei der SG war die Personalsituation unverändert, die Bank nur mit drei Auswechselspielern besetzt. In der ersten Viertelstunde hatte der VfL keinen Zugriff aufs Spiel, Scharmbeck hat zwei, drei Chancen, macht jedoch nichts aus den Gelegenheiten. Maschen entschließt sich dann doch, am Spiel teilzunehmen und bekommt Spielanteile, es geht in der Folge hin und her. In der 30. Minute passieren den Blau-Gelben Fehler im Spielaufbau und der agile Freitag kann von der Mittellinie schön durchtanken, tanzt ein, zwei Gegenspieler aus und aus zwanzig Metern ins halb linke Eck einnetzen. Daraufhin zieht sich die SG etwas zurück und übt Verwaltungsaufgaben aus. Maschen erkennt dies und setzt mit Standards dem Gegner zu, Sahin hat zwei Möglichkeiten, beide glänzend von SG-Keeper Petersen gehalten. Kurz vor Pausenpfiff dann der Ausgleich: Kendal Kaval und Poppen kombinieren sich durch die gegnerische Hälfte, Poppen legt für Sahin quer und der schiebt ein. Aus Sicht der Scharmbecker kann man durchaus darüber nachdenken, ob der Treffer nicht aus einer Abseitsposition erzielt wurde, doch der Treffer zählt und so geht es in die Kabinen.
Während schon Durchgang eins sehr körperintensiv und gallig geführt wurde, heizt sich die Partie immer mehr auf. Speziell SG-Offensive und VfL-Defensive geraten immer wieder aneinander, aus Sicht des neutralen Zuschauers werden durchaus Grenzen überschritten. Mit zunehmender Spieldauer steigt die Aggressivität auf beiden Seiten auch weiter an. Beide Mannschaften rennen immer wieder an und das Spielgerät wechselt munter den Besitzer. In der letzten halben Stunde hat man dann etwas das Gefühl, dass den Gästen etwas die Körner ausgehen. Der VfL nutzt die daraus resultierenden Gelegenheiten aber nicht aus. In der 75. Minute dann der Entscheider: Kendal Kaval spielt zu Völz, der den Ball in Richtung des zweiten Pfosten flankt. Dort lauert der eingewechselte Zander und köpft in die
Laufrichtung von Petersen - drin. Dass dabei Teege brutal gelegt wurde, sorgt für massive Proteste, ändert aber nichts am Tor. Dann kippt die Partie brutalstmöglich...
In der letzten regulären Minute kocht dann die Stimmung in der Rudolf Sievers-Arena richtig hoch: Torschütze Zander begeht ein wirklich hässliches Foul an Freitag, für das Schiedsrichter Golzari völlig richtig den roten Karton zückt. Beide Seiten sind durch die Aktion derart aufgebracht, es kommt zur Rudelbildung, in der sicher nicht persönliche Sympathiebekundungen oder Qualitätsurteile über den Maschener Rasen ausgetauscht werden. Besonders aneinander geraten Greßmann und Kopmann, deren Disput bringt den Scharmbecker Routinier derart auf die Palme, dass der den Abwehrspieler des VfL umstößt - dafür gibt es auch glatt Rot. Nur mit Mühe kann das unparteiische Gespann für Ruhe sorgen und das Spiel zu Ende bringen. Am Ende steht gar nicht so sehr das positive Ergebnis für die Gastgeber, sondern das hässliche Finale im Vordergrund...
Gäste-Trainer Jörn Rathje kann das indes kaum beruhigen: "Das Ergebnis ist mir eigentlich absolut egal! Was wir in dieser Partie an unsportlichem Verhalten erlebt haben, hat mit Fußball absolut nichts zu tun! An einem Freitag zum Derby fahren, damit unsere Spieler wieder kaputt getreten werden, darauf habe ich keine Lust! Von einem spannenden, rassigen Derby habe ich auch andere Erwartungen." Maschens Trainer Mustafa Zulfic freut sich über das Ergebnis: "Riesen-Kompliment an die Jungs, die das Derby so stark gespielt haben! Das war ein typisches Derby mit viel Kampf." Aber mit Blick auf das Spielende hält er es mit seinem Kollegen aus Scharmbeck: "Das war unschön!"
Direkt nach dem Spiel konnten wir mit Philipp Zander sprechen, der im Spiel beide Extreme vom umjubelten Torschützen zum Rotsünder erlebte und dem seine Aktion richtig schwer im Magen lag: "Das war rot, keine Frage! Es war aber keine Absicht von mir, da so reinzugehen. Ich entschuldige mich bei dem gegnerischen Spieler Freitag für dieses gesundheitsgefährdende Foulspiel. Sowas gehört sich nicht!" Klare Worte also in Richtung der Gegenseite, die hoffentlich eine vergiftete Stimmung beim Rückspiel im Keim ersticken. Für die beiden Mannschaften geht es nun gegen Vertreter aus dem Heidekreis - Maschen reist nach Soltau, die SG empfängt Germania Walsrode.