S&K NEWSFLASH
10.21 Uhr:
BUCHHOLZER FC: OFFENER BRIEF UND STELLUNGNAHME ZUR CORONA-SITUATION.
Liebe Fußballgemeinschaft, lieber NFV, liebe Gesundheitsämter, liebe Politik,
die zahlreichen und z. T. bereits öffentlich gewordenen Unklarheiten bei Auftreten eines positiven Corona-Falles im Mannschaftssport, sowie die ersten Mannschaftsabmeldungen im Fußball wegen der zu großen Auswirkungen auf das Berufsleben der erwachsenen Amateur-Sportler zeigen, dass die
aktuelle Situation nicht so weitergehen kann, wie sie gerade ist.
Bevor wir zu konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Lage kommen, die u. a. auf die zu undifferenzierten, pauschalen Quarantäne-Anordnungen und die generelle Intransparenz bzw. das Nicht-Vorhandensein einheitlicher Prozesse abzielen, möchten wir einmal einen Einblick geben, wie die vergangene Woche bei uns, der 1. Herren Mannschaft vom Buchholzer FC, so ablief.
Am Freitag, den 18.9.2020 erhielt ein Spieler von uns ein positives Testergebnis. Da der Spieler beim Mannschaftstraining am Dienstag, den 15.9. teilgenommen hatte, wurde sofort nach Erhalt des Testergebnisses und nach Rücksprache mit dem Verein proaktiv das Gesundheitsamt für den Landkreis Harburg kontaktiert. Im Zuge dessen wurden schriftlich und unmittelbar sofort genaue Angaben zur Kontaktart gemacht sowie eine Kontaktliste zur Verfügung gestellt. Trotz mehrfacher täglicher Nachfrage gab das Gesundheitsamt des LK Harburg leider keine Informationen zu etwaigen Quarantäne-Anordnungen preis. Für die Herrenspieler war das ein großes Problem, weil die Arbeitgeber selbstverständlich Nachweise zur Quarantäne sowie die Durchführung eines Tests verlangten, der wiederum z. T. kostenpflichtig ist, sofern er nicht vom Gesundheitsamt angeordnet ist. Die Unsicherheit, ob man nun noch rausgehen arbeiten durfte, war groß. Erst am Dienstag, den 22.9. – also genau 1 Woche nach möglicher Ansteckung und 4 Tage nach Erhalt des positiven Testergebnisses – gab es erste mündliche Information darüber, dass einige Spieler in Quarantäne müssen. Diese Spieler wurden dann (z. T. erst am nächsten Tag) mit einer nicht personalisierten Anordnung per Mail in Quarantäne gesetzt. Eine schriftliche Bestätigung inkl. Personalien und Dauer der Quarantäne soll es erst auf Anforderung nach Abschluss der Quarantäne (voraussichtlich 14 Tage nach dem Training, also erst am 29.9.2020) geben. Die Begründung hierfür sei, dass sich die Quarantäne noch verändern könne je nachdem, ob Symptome auftreten. (Gegenfrage: Darf man einfach so Urlaub machen, dem Arbeitgeber zwar mündlich Bescheid geben und den Urlaubsantrag dann am Ende des Urlaubs zur Genehmigung einreichen?)
Die Absetzung des Spiels gegen den TV Jahn Schneverdingen am 27.9. gestaltete sich schwierig, da wir keine wirklichen schriftlichen Quarantäne-Nachweise vorlegen konnten. Zwischen Quarantäne-Ende und dem nächsten Spiel am So, den 04.10.2020 haben wir nur eine planmäßige Trainingseinheit. Trotzdem wird seitens des NFV Bezirks Lüneburg eine weitere Spielverlegung ausgeschlossen mit der Begründung, man könne innerhalb dieser vier Tage auch öfter und an anderen Tagen trainieren. Unglaublich, denn hierzu sei gesagt, dass es keine freien Zeiten auf den belegten Plätzen gibt und dass nicht jeder Spieler an jedem Tag Zeit hat. (Wie einige vielleicht wissen gibt es insbesondere in unteren Spielklassen auch zahlreiche andere Termine und Verpflichtungen und Fußball ist nicht das Einzige, an das man nach Quarantäne-Ende denkt). Auch aus sportmedizinischer Sicht ist diese Entscheidung des Bezirks Lüneburg fatal, denn die Verletzungsgefahr wird deutlich erhöht. Da auch die Spieler unserer Mannschaft es sich nicht erlauben können, durch die Ausübung ihres Hobbys, ihre Arbeit / ihr Studium o. Ä. zu gefährden, möchten wir uns hinter den Text des TSV Over-Bullenhausen (LaFu vom 17.9.) stellen und fordern sofortige Lösungen für den Amateursport.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass diese Zeit für keinen leicht ist, vielfältige Interessen vereint werden müssen und die Gesundheit das Wichtigste ist. Wir haben großen Respekt vor der Arbeit, die aktuell in den Gesundheitsämtern geleistet wird. Trotzdem wundern wir uns darüber, dass bisher kein einheitlicher und gangbarer Prozess zum Umgang mit einem positiven Corona-Fall im Amateursport vom Verband in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern entworfen wurde. Denn auch das beste Hygienekonzept nützt nichts, wenn am Ende trotzdem (erstens viel zu spät und zweitens alle Spieler) 14 Tage in Quarantäne müssen (und dies auch noch unabhängig von negativen Testergebnissen). Anm.: Jeder Urlauber, der sich bewusst in ein Reise-Risikogebiet begibt, kann sich nach 5 Tagen testen lassen und wird bei negativem Ergebnis aus der Quarantäne entlassen, wir aber bekommen diese Chance nicht?
Konkrete Ansatzpunkte zur Klärung des zukünftigen Umgangs sind daher u. a.:
1. Sammel-Quarantäne: Ist eine pauschale Massen-Quarantäne wirklich für alle Spieler, die auf dem Platz waren, notwendig? (laut den Gesundheitsämtern in Hamburg und LK Stade: Nein – Landkreis Harburg: Ja)
2. Negativer Test: Ist es verhältnismäßig, dass vorsorglich in Quarantäne gesetzte Spieler, die ein negatives Testergebnis vorweisen können, trotzdem in 14-tägiger Quarantäne bleiben müssen? (es geht um die Verhältnismäßigkeit; uns ist das Prinzip von asymptomatischen Verläufen bekannt)
3. Test: Sollte nicht jeder mit dem Infizierten in Kontakt gekommene Spieler die Möglichkeit bekommen, sich umgehend kostenlos testen zu lassen? (z. B. gab es bei Fällen im Jugendbereich schon effiziente, beim Verein durchgeführte, Sammeltests)
4. Prozess: Um die Gesundheitsämter zu entlasten, müssen andauernde Rückfragen aller Beteiligten reduziert werden. Hierfür wird aber Transparenz benötigt, sodass jeder Beteiligte weiß, wie die Situation ist und was als Nächstes geschieht. Ein einheitlicher Prozess muss also entworfen werden, aus dem auch klar hervorgeht, wer wann welche schriftlichen Bestätigungen erhält.
5. Spielabsetzungen: Bei Vorliegen eines schriftlichen positiven Befundes muss es Vereinen in einfacher Art möglich sein, in naher Zukunft geplante Spiele absetzen zu lassen ohne dafür zahlreiche schriftliche Quarantäne-Anordnungen des Gesundheitsamtes nachweisen zu müssen, die es ja anscheinend (laut Aussage des Gesundheitsamtes) erst nach Quarantäne-Ende gibt.
Wir hoffen, dass dieser Anstoß dazu führt, dass die Verantwortlichen im NFV die Themen aufnehmen und in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern und dem niedersächsischen Landesgesundheitsamt verhältnismäßige und gangbare Lösungen entwickelt werden. Der Anspruch kann nicht sein, dass keine Infektion mehr stattfindet – denn dafür müssten alle in Dauer-Quarantäne. Der Anspruch sollte sein, mit sinnvollen Hygienekonzepten die Infektionswahrscheinlichkeit zu minimieren und mit schnellen, transparenten Prozessen und Testungen die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen.
Bleibt gesund!1. Herren Buchholzer FC
08.43 Uhr:
LAFU-ELF ONLINE.
Seit dem gestrigen Abend haben wir wieder die neue LAFU-Elf vom Wochenende für euch parat. Herzlichen Glückwunsch allen Nominerten.