LAFU-Interview: Sven Timmermann
Nach vielen erfolgreichen Jahren und dem geglückten Klassenerhalt in der Landesliga übergab Tobias Gäbel im vergangenen Sommer sein Amt als Trainer des TV Meckelfeld an Sven Timmermann. Der ehemalige Coach der Eintracht Elbmarsch setzte die tolle Arbeit seines Vorgängers nahtlos fort und belegt nach einer guten Hinrunde einen Platz im Mittelfeld der Tabelle. Wir haben uns mit Timmermann zum Interview getroffen und dabei sympathische und interessante Aussagen zu hören bekommen.
LAFU: Moin Sven! Erstmal vielen Dank, dass du dich für ein Interview zur Verfügung stellst. Wir wollen mal im Sommer 2017 beginnen. Damals hast du ein ganz schweres Erbe angetreten, als du eine intakte Landesliga-Mannschaft von Tobi Gäbel übernommen hast, die mehr oder weniger sensationell die Klasse gehalten hat. Wie bist du die Aufgabe angegangen? Hast du irgendwas anders gemacht als sonst?
Sven Timmermann: Ich bin da eigentlich ganz entspannt ran gegangen. Ich bin Meckelfelder, habe schon früher da gespielt und kenne den Verein sowie das Umfeld sehr gut. Es war also im Prinzip eine reibungslose Übergabe, zumal ich mich lange vorher mit Tobi ausgetauscht habe. Wir haben schon früher zusammen Tennis gespielt und verstehen uns wirklich gut. Im Endeffekt war also für mich alles sehr einfach, dennoch aber natürlich ein hartes Stück Arbeit, da wir uns in der Landesliga etablieren wollen.
LAFU: Die Landesliga startet hoffentlich am kommenden Wochenende in die Rückrunde. Wie lief die Vorbereitung bei euch? Gibt es Verletzungen, die eine Rolle spielen? Zudem: Das Abschneiden bei den Hallenturnieren war diesen Winter eher bescheiden. Deine Meinung dazu?
Sven Timmermann: Im Moment sind glaube ich alle Teams aus dem Landkreis auf der Suche nach Kunstrasenplätzen, auf denen gespielt oder trainiert werden kann. Da hat Seevetal wirklich dringenden Bedarf. Wir waren bisher nicht ein Mal auf dem Platz, es ist wirklich eine schwierige Situation. Da wir sehr früh mit der Vorbereitung begonnen haben, ist es natürlich nicht leicht, die Jungs bei Laune zu halten. Wenn wir unsere Einheiten hatten, war ich allerdings sehr zufrieden. Es ist eine gute Mentalität in der Mannschaft, der Spirit stimmt. Bezüglich Verletzungen fällt aktuell nur Krischi Kühn aus, der Probleme mit der Leiste hat. Dafür ist Philipp Wolfram nach langer Verletzungspause zurück. Was die Hallenturniere betrifft bin ich mit dem Abschneiden – vor allem bei unserem eigenen Turnier – nicht wirklich einverstanden. Da habe ich mehr erwartet.
LAFU: Beim TV Meckelfeld gibt es seit vergangenen Sommer eine ganz besondere Kaderzusammenstellung. Viele Spieler sind dem Jahrgang 1998 angehörig und noch blutjung. Dazu gibt es ein paar ganz erfahrene Akteure wie beispielsweise Kapitän Silko Fraerks. Wie moderiert man das?
Sven Timmermann: Insgesamt passt die Mischung, das muss man klar sagen. Wir haben mittlerweile acht Spieler des Jahrgangs 1998 dabei und das macht den Verein natürlich stolz. Die Jungs wurden in unserer Jugend hervorragend ausgebildet und sind definitiv die Zukunft des Vereins. Sie müssen aber auch noch viel lernen. Zumal es im Herrenbereich gerade im körperlichen, aber auch im taktischen Bereich ganz andere Anforderungen sind. Dazu kommt, dass die jungen Spieler lernen müssen, dass zu einem Landesliga-Spieler auch das Verhalten Abseits des Platzes dazugehört. Die älteren Spieler, die diesen Verein über Jahre geprägt haben, leben das wunderbar vor. Sie übernehmen viele Aufgaben und führen die jungen Akteure ran. Das ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Gerade Silko ist ein Spieler, zu dem die jungen Burschen aufschauen und von dem sie viel lernen können.
LAFU: Wie sieht es mit der Kaderplanung ab Sommer aus? Man hört, dass es einige Abgänge geben soll. Kann Marius Wilms, der bereits 10 Tore erzielte, gehalten werden?
Sven Timmermann: Dass es einige Abgänge geben wird, ist so richtig. Felix Kirchhoff, Jonas Nesemann und David Wagner werden zum TSV Over/Bullenhausen zurückkehren und dort ihre Herrenkarriere ausklingen lassen. Dazu kämpfen wir aktuell noch um Stephan Friebel, den es in die alte Herren zieht. Dafür konnten wir uns bei Marius bereits die Zusage holen. Er ist ein hervorragender Spieler, der unsere Offensive belebt. Aber er muss auch noch viel lernen und hat noch reichlich Potenzial. Ich sage es mal so: Er kann der neue Dennis Weihe des TV Meckelfeld werden, aber dafür muss er noch viel tun und sich in einigen Bereichen verbessern. Generell sind wir natürlich maximal froh, dass wir ihn halten konnten.
LAFU: Abschließend: Wie ist die Aussicht für die Rückrunde? Ist das Ziel wirklich nur der Klassenerhalt oder wollt ihr euch im Mittelfeld der Tabelle etablieren. Und: Ist auf Sicht eventuell auch die Oberliga sportlich und finanziell darstellbar?
Sven Timmermann: Die halbe Liga wird bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt spielen. Ich kenne das Szenario aus meiner Zeit bei der Eintracht Elbmarsch. Wir sind nicht gut gestartet, weil wir mit einer gewissen Selbstzufriedenheit in die Saison gegangen sind. Dann haben wir darauf reagiert und den Schalter umgelegt. Für uns wird es wahnsinnig schwer. Ottersberg und Bornreihe habe ich noch auf dem Zettel, die werden da unten raus kommen. Wir haben eine tolle Ausgangsposition, aber wir müssen sehr wachsam sein und einen guten Start hinlegen. Natürlich überlegt man auch mal, was möglich ist. Aber gerade mit unserer jungen Mannschaft müssen wir erst mal mehr Konstanz reinbringen. Deswegen will ich mich mit Zukunftsszenarien gar nicht befassen. Ich möchte hier nur über den Klassenerhalt reden und bin davon überzeugt, dass wir diesen realisieren werden.